Bernisches Historisches Museum

Das Bernische Historische Museum ist eines der bedeutendsten historischen Museen der Schweiz. Seine Sammlung ist ein Kulturspeicher für die Geschichte Berns und der Welt. Seit der Gründung des Museums im Jahr 1889 ist das Sammlungsgut aus Geschichte, Archäologie, Ethnografie und Numismatik auf eine halbe Million Objekte angewachsen. Darunter befinden sich herausragende Objekte von internationalem Rang. Zum Nutzen zukünftiger Generationen pflegt, erweitert und erforscht das Museum dieses Kulturerbe.
Die Sammlungsobjekte stammen aus vielen historischen Epochen und Kulturräumen. Daraus schöpft das Museum und vermittelt unterschiedliche Perspektiven auf Berns Vergangenheit und Gegenwart. Gesellschaftliche Entwicklungen werden im Spiegel der Menschheitsgeschichte befragt und gedeutet.
Die wechselnden Ausstellungen, Führungen, Mitmachangebote und Veranstaltungen bieten spannende Unterhaltung, sinnliche Erlebnisse und eine kritische Auseinandersetzung mit unserem kulturellen Erbe. Die bestehenden Ausstellungen zeigen die Highlights der Sammlung und vermitteln prägende Epochen sowie wichtige Ereignisse der Geschichte von Stadt und Kanton Bern. Aktuelle gesellschaftliche Themen halten in partizipativen Formaten Einzug ins Museum. Das integrierte «Einstein Museum» ordnet das Leben und Werk des Physikers in den welthistorischen Kontext ein. Darunter die berühmte Relativitätstheorie, die er während seiner Tätigkeit in Bern entwickelt hat.

Bernisches Historisches Museum
Und dann kam Bronze!
bis Mo, 21.04.2025

Die im Oktober 2017 auf dem Plateau de Diesse gefundene Bronzehand von Prêles gilt als Sensationsfund von Weltrang. Sie ermöglicht uns den Blick zurück in die rätselhafte, aber ausgesprochen bewegende Bronzezeit. Die Entdeckung der Bronze birgt enorme Chancen. Sie gilt als technologischer Quantensprung, welcher das Leben der Menschen vereinfacht, den kulturellen Austausch und den Fernhandel mit Waren und Wissen über grosse geografische Distanzen ermöglicht.  

 

Doch die Bronzezeit gilt nicht nur als Zeit des kreativen Fortschritts – das neue Material verändert die Gesellschaft fundamental: Reichtum, Herrschaft und Unterdrückung kommen dauerhaft in die Welt. Das Thema öffnet ein Spannungsfeld zwischen Fortschrittsglauben und Innovation einerseits und ihren gesellschaftlichen Auswirkungen andererseits. Die globalisierte Welt der Bronzezeit wird durch hochkarätige internationale Leihgaben und ein vielseitiges Jahresprogramm sicht- und erlebbar gemacht.

 

Bernisches Historisches Museum
Widerstände. Vom Umgang mit Rassismus in Bern.
Die Ausstellung des Vereins «Das Wandbild muss weg!»
bis So, 01.06.2025

A wie Affe, M wie Muschel, Z wie Ziege: Im Auftrag der Stadt Bern erschaffen 1949 zwei Künstler im Schulhaus Wylergut ein Wandalphabet mit 24 Bildfeldern. Eingereiht in dieses ABC mit Tier- und Naturmotiven sind auch drei Darstellungen von nicht-weissen Menschen. C steht für Chinese, I für die indigene Person Amerikas und N für die schwarze Person. Damit vermittelt das Wandbild ein koloniales, rassistisches Weltbild.

 

2019 kritisiert ein antirassistisches Kollektiv, dass diese Darstellungen weiterhin unkommentiert in einem Schulhaus zu sehen sind. Die Stadt Bern schreibt in der Folge einen Wettbewerb zum Umgang mit dem Wandbild aus. Der Verein «Das Wandbild muss weg!» gewinnt mit dem Vorschlag, das Werk zu entfernen und ins Bernische Historische Museum zu überführen. Die Abnahme des Wandbilds wird seither in Bern kontrovers diskutiert.

 

Das Museum übernimmt das historische Wandbild im Frühling 2024 und schafft Raum für die gesellschaftlich geforderte Debatte. Im Rahmen eines Gastkuratoriums gestaltet der Verein eine Ausstellung dazu. Diese widerspiegelt die vielstimmige Diskussion rund um das Wandbild und den Umgang damit. Zudem werden beständige koloniale Muster und struktureller Rassismus im Jetzt verortet. Die Ausstellung bietet Denkanstösse für den öffentlichen Diskurs, wie wir als Gesellschaft mit diesem Kulturerbe aus der Kolonialzeit umgehen möchten.

 

Bernisches Historisches Museum
Archäologie aktuell
bis So, 04.05.2025

In einer Rettungsgrabung des Archäologischen Dienstes des Kantons Bern in Jegenstorf sind 2024 Fundstücke aus dem Mittelalter zum Vorschein gekommen. Dank diesen und älteren Untersuchungen kann die jahrhundertalte Geschichte des Dorfes besser nachvollzogen werden.

 

Im Grabungszelt erwarten die Besucher:innen repräsentative Funde der Grabungen in Jegenstorf von 2024 sowie von 2006 bis 2008, die vom Kochen, Reisen, Handwerk, Bauen und Geld im Mittelalter erzählen – so beispielsweise ein eindrücklicher Reitersporen, der auf die Nutzung von Pferden und auf Ritter verweist. Die Schau wartet mit weiteren faszinierenden Gegenständen aus anderen mittelalterlichen Siedlungen im Kanton Bern auf, unter anderem kunstvoll geschnitzte Knochenartefakte und sensationell gut erhaltene Holzobjekte. «Diese Funde zeichnen ein ganz anderes Bild dieser Zeit, die oftmals als düstere Epoche der Geschichte wahrgenommen wird», freut sich Vanessa Haussener, Kuratorin Archäologie und Projektleiterin im Bernischen Historischen Museum. Ein grosses Lebensbild des Künstlers Joe Rohrer zeigt zudem eine zeitähnliche Siedlung in der heutigen Schweiz und lässt Besuchende in die Lebenswelt der damaligen Dorfbewohner:innen Jegenstorfs eintauchen.

 

Bernisches Historisches Museum
Vom Glück vergessen
Fürsorgerische Zwangsmassnahmen in Bern und der Schweiz
Do, 20.02.2025 – So, 11.01.2026

Fremdplatziert, verdingt, entmündigt, in Anstalten versorgt: ungefähr bis in die 1970er-Jahre waren in der Schweiz mehrere Hunderttausend Kinder, Jugendliche und Erwachsene von fürsorgerischen Zwangsmassnahmen und Fremdplatzierungen betroffen. Im Kanton Bern waren es mindestens fünfzigtausend. Viele kamen aus schwierigen sozialen oder wirtschaftlichen Verhältnissen. Entsprach eine Familie kleinbürgerlichen Normen nicht, reagierten die Behörden mit repressiven Massnahmen, die Persönlichkeitsrechte verletzten. Seit einigen Jahren erheben Betroffene verstärkt ihre Stimme. Sie berichten vom Erlittenen, fordern Aufarbeitung und Milderung der Langzeitfolgen. Dass ihnen Unrecht geschah, wird heute offiziell anerkannt. 2011 sprach die Regierung des Kantons Bern eine Entschuldigung aus.

 

Die Ausstellung stellt fünf Betroffene, geboren zwischen 1894 und 1963, ins Zentrum und lädt die Besucher:innen ein, in die Geschichten dieser Menschen einzutauchen.

Zum Schluss stellt sich die Frage: Wie betrifft uns das Geschehene heute?

 

Bernisches Historisches Museum
Dauerausstellungen
Wir lieben Geschichten
Dauerausstellung

VOM FRÜHMITTELALTER ZUM ANCIEN RÉGIME

Die Ausstellung gibt auf rund 1200 m2 anhand bedeutender Exponate einen Überblick über die Geschichte der Stadt und Republik Bern. In 16 Räumen werden Objekte präsentiert, welche die Zeit zwischen etwa 400 bis etwa 1700 dokumentieren. 


GLANZ UND UNTERGANG DES ANCIEN RÉGIME

Auf rund 330 m2 stellt die Ausstellung das Bern des 18. und 19. Jahrhunderts in  den Mittelpunkt. Einzigartige Objekte berichten vom goldenen Zeitalter der gelehrten und galanten Bürgerinnen und Bürger von Bern. Aber auch der Untergang des Ancien Régime und das Ringen um eine neue Verfassung werden thematisiert.


EROBERTES GUT – HÖFISCHE KUNST IN BERN (1250–1520)

Die Ausstellung zeigt auf rund 360 m2 Werke, die aufgrund der erfolgreichen Kriegszüge und der territorialen Expansion Berns im 15. und frühen 16. Jahrhundert hierher gelangt sind. Dank der exklusiven Materialien, ihrer technisch-handwerklichen Raffinesse und ihrer oft ungewöhnlichen Ästhetik unterscheiden sich diese Objekte von dem, was in Bern damals bekannt war oder selbst hergestellt wurde. 


DER BERNER SILBERSCHATZ

Die Ausstellung präsentiert auf rund 30 m2 um die 90 Objekte der Gold- und Silberschmiedekunst aus dem 16. bis 18. Jahrhundert. Die Pokale, figürlichen Trinkgefässe und Ehrengaben aus Renaissance und Barock berichten von bedeutenden Ereignissen im politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Leben. 


BERN UND DAS 20. JAHRHUNDERT

Die Ausstellung präsentiert auf rund 580 m2 in Form eines Zeitstrahls Berns Weg in die Moderne von 1900 bis 2001. Dabei wird pro Jahr ein Ereignis oder eine Pioniertat vorgestellt, wodurch der jeweilige Zeitgeist fassbar wird. Rund 200 Originalobjekte und zahlreiche Reproduktionen geben Einblick in die unterschiedlichen Lebensbereiche von Politik über Wirtschaft, Gesellschaft, Sport, Technik, Wissenschaft, Alltag bis hin zu Kunst und Design. 


STEINZEIT, KELTEN, RÖMER

Die Ausstellung zeigt auf rund 360 m2 anhand von Bodenfunden 50‘000 Jahre Geschichte menschlichen Lebens. 1500 archäologische Originalfunde berichten über die Lebenswelt der Alt- und Jungsteinzeit, der Bronzezeit, der Pfahlbauer, der Eisenzeit, der Kelten, der Römer sowie des Frühen Mittelalters. 

 

Im Ausstellungsprojekt «Archäologie aktuell. Berner Funde frisch aus dem Boden» wandern Schätze, die vor kurzer Zeit noch in Berner Boden schlummerten, in das museumseigene Ausgrabungszelt. Die Inhalte entstehen in Kooperation mit dem Archäologischen Dienst des Kantons Bern und wechseln alle Halbjahre.


GRABSCHÄTZE AUS ALTÄGYPTEN

Die Ausstellung vermittelt auf rund 40 m2 Totenkult und Jenseitsvorstellungen aus Altägypten. um die 110 Objekte aus der Zeit zwischen 3000 und 30 v. Chr. erläutern die Kulturgeschichte der 30 pharaonischen Dynastien.


ORIENTALISCHE SAMMLUNG HENRI MOSER

Die Ausstellung berichtet auf rund 330 m2 von Zentralasien, Persien und dem Osmanischen Reich. Das älteste der um die 130 Exponate stammt aus dem 4. Jahrhundert v. Chr., die jüngsten aus dem 20. Jahrhundert n. Chr. Lackarbeiten, Silberwaren, Waffen, religiöse Objekte, Wasserpfeifen, Räuchergefässe und wissenschaftliche Instrumente zeichnen ein vielfältiges Bild des Orients. 

 

Bernisches Historisches Museum
Einstein Museum
Dauerausstellung

Begleiten Sie Albert Einstein auf seinem Lebensweg und lernen Sie den genialen Physiker in all seinen Facetten kennen.

 

Albert Einstein (1879–1955) lebte in Bern, als er 1905 mit seiner Relativitätstheorie unsere Vorstellungen von Raum und Zeit auf den Kopf stellte. Das im Bernischen Historischen Museum integrierte Einstein Museum präsentiert auf rund 1000 m² das Leben des Physikers. Rund 550 Originalobjekte und Reproduktionen, 70 Filme und zahlreiche Animationen vermitteln Einblicke in die Biografie des Genies und seine bahnbrechenden Erkenntnisse und illustrieren zugleich die Geschichte seiner Zeit.

 

Private wie berufliche Aspekte aus Einsteins Leben werden aufgegriffen und machen den Menschen hinter dem Genie fassbar. Liebesbeziehungen und -dramen werden ebenso wie die faszinierende Welt der 1920er-Jahre thematisiert. Auch der Schrecken des Holocausts und der Atombombenabwurf über Hiroshima sind zentrale Themen.

 

Ein Audioguide in neun Sprachen, Induktionskopfhörer sowie ein Videoguide für Hörbehinderte und Gehörlose (auf Schweizerdeutsch) machen das Einstein Museum einem breiten Publikum aus aller Welt zugänglich.

 

Bernisches Historisches Museum
Audiowalk «Louf mit mir!»
durch Teile der Dauerausstellung «Vom Frühmittelalter zum Ancien Régime»
Dauerausstellung

Das neue Audioformat «Louf mit mir!» nimmt die Besuchenden mit auf eine abenteuerliche Reise ins Bern des 16. Jahrhunderts. Begleitet wird die Hörerschaft dabei von den zwei Bernern Luca und Michu. Mittels Kopfhörern führen die beiden durch die Ausstellung und durch das öffentliche und private Leben bekannter und unbekannter Bernerinnen und Berner. So begegnen sie beispielsweise einem musikalischen Ratsherrn und seiner zu früh verstorbenen Gemahlin oder der kinderreichen Magdalena Nägeli und ihrem Mann, dem Schultheissen Albrecht Manuel. Sogar dem Sensemann treten Michu, Luca und ihre Gäste auf ihrer Entdeckungsreise entgegen. 

 

Das schweizerdeutsche Hörabenteuer wird während der Öffnungszeiten angeboten. Dazu können die Besuchenden wahlweise ihre eigenen Geräte (Smartphone resp. Tablet und Kopfhörer) oder die Geräte des Museums verwenden. Der autonome Rundgang ermöglicht individuelle Geschwindigkeit und Pausen. Das Angebot ist auch für Kinder geeignet und kostenlos.

 

Bernisches Historisches Museum
Rätselspuren für Familien
Dauerausstellung

Drei spannende Rätselspuren führen Gross und Klein durchs Museum. In der einen Rätselspur entführen fantasievolle Fabelwesen, rüstige Ritter und schaurige Skelette in das mittelalterliche Bern. Eine weitere Rätselspur lässt das Alte Ägypten und den Orient aufleben. Und durch die Zeit des 20. Jahrhunderts mit Albert Einstein und seiner Physik führt dir letzte Spur.


Ausgerüstet mit einem geheimnisvollen Plan geht’s für die kleinen Besucher:innen der Dauerausstellungen auf abenteuerliche Reisen.