Burgerbibliothek Bern

Schatzkammer und wissenschaftliches Archiv

Die illustrierte spätmittelalterliche Geschichtschronik von Diebold Schilling, die Nachlässe von Albrecht von Haller, des Schriftstellers Jeremias Gotthelf und des Kinderbuchautors Ernst Kreidolf allein machen die Burgerbibliothek zur einzigartigen Schatzkammer bernischer Geschichte und Kultur. Dazu gehören auch die rund 30 000 Berner Bilddokumente sowie private Nachlässe und Familienarchive. Hinzu kommen viele weitere international bedeutende Schätze – allen voran die 1632 der Republik Bern geschenkte Handschriftensammlung des französischen Diplomaten Jacques Bongars. Diese umfasst heute 1000 seltenste und wertvollste Codices, darunter solche, die bis in die Spätantike zurückreichen. Die von der Burgergemeinde Bern getragene Burgerbibliothek ist zwar erst 1951 gegründet worden, die Anfänge dieses öffentlichen wissenschaftlichen Instituts liegen jedoch in der Reformationszeit.

Burgerbibliothek Bern
(Un-)Sichtbar
Im Archiv vor dem Vergessen bewahrt
bis Fr, 20.06.2025

Der Auftrag von Archiven wie der Burgerbibliothek ist das Sammeln und Zugänglichmachen von Dokumenten und Informationen. In diesen Beständen finden sich unterschiedlichste Archivalien, die Menschen in den Blick rücken, die in ihrer Zeit wenig sichtbar waren und leicht vergessen gehen: Dienstmädchen, Zwangsarbeiterinnen bei der Strassenreinigung oder Bedürftige beim Sammeln von Brennholz in Bauruinen. Im Archiv sind aber auch ausgestorbene Familien, uneheliche Kinder, nicht realisierte Bauvorhaben und abgerissene Gebäude dokumentiert ebenso wie der Umgang mit den unsichtbaren Kräften von Magie und Krankheit.

 

Andere Dokumente bezeugen wiederum Praktiken, die von Anfang an auf Unsichtbarkeit ausgelegt waren: Fotomontagen, Gemälderestaurierungen und künstlerische Werkprozesse. Manches hat überlebt, weil es eine neue Funktion bekam, wie etwa die Pergamentreste mittelalterlicher Handschriften, die zur Auspolsterung von Bucheinbänden umgenutzt worden sind und nicht selten spannende Textfragmente enthalten.

 

Oft steht ein glücklicher Zufall dahinter, dass Unsichtbares wieder sichtbar wird – und in der Ausstellung faszinierende Geschichten erzählt. Kommen Sie mit auf Spurensuche!

 

Die Ausstellung kann nur geführt besucht werden.

 

Öffentliche Führungen

 

Eintritt gratis, ohne Voranmeldung

 

Treffpunkt: Foyer Münstergasse 63

 

Rahmenprogramm