Die geschichtsträchtige Ausstellung ist das Herz des Museums. Die Dioramen lassen die Besucherinnen und Besucher seit Generationen im faszinierenden Kontinent wähnen. Dahinter steckt die eindrückliche Geschichte eines Grosswildjägers und seiner Tochter, die unvermittelt ins Abenteuer ihres Lebens geworfen wurde.
Die Sammlung der afrikanischen Grosstiere ist untrennbar mit der Geschichte des Naturhistorischen Museums verbunden. Die Burgergemeinde Bern errichtete das Gebäude an der Bernastrasse, wo das Museum noch heute beheimatet ist, um die über hundert Tiere ausstellen zu können, die der Grosswildjäger Bernard von Wattenwyl auf zwei Jagdsafaris 1923-24 in Ostafrika erlegte. Die Dioramen vermitteln den Betrachterinnen und Betrachtern den Eindruck, selbst in der afrikanischen Steppe oder im Urwald zu stehen. Die herausragende Qualität der Präparate und Dioramen begründeten zu ihrer Zeit den internationalen Ruf des Hauses – bis heute haben die denkmalgeschützten Vitrinen an Faszination nicht eingebüsst.
Hinter der Sammlung steckt auch die packende Geschichte von Vivienne von Wattenwyl. Der neunzehnte Löwe, den ihr Vater erlegen will, verletzte ihn tödlich. Die damals 24-jährige Frau führte die Safari dennoch zu Ende und erlegte selber einen Breitmaulnashorn-Bullen. Vivienne verarbeitete ihre Erlebnisse in zwei Büchern – Ernest Hemmingway gehörte zu ihren begeisterten Lesern. Die Geschichte war Stoff für den historischen Roman «Die Tochter des Jägers» von Lukas Hartmann.